Deshalb besitzt die Schwedische Kirche Wald
Das Eigentum der Schwedischen Kirche besteht aus Kirchen, Friedhöfen sowie Land- und Waldgebieten. Insgesamt handelt es sich um ca. 400 000 ha produktive Waldfläche sowie 95 000 ha Landwirtschaftsfläche – etwa 1% der gesamten Fläche Schwedens.
Seit dem Mittelalter
Der Landbesitz der Schwedischen Kirche geht bis ins Mittelalter zurück. Der erste christliche König Schwedens, König Olof Skötkonung, erbaute bereits im 11. Jahrhundert Kirchen. Ebenfalls ernannte er Priester. Die Gehälter der Priester wurden nicht nur durch Steuerabgaben der Mitglieder der Kirchengemeinde, sondern auch durch Erträge von Land- und Waldwirtschaft finanziert. Während der Reformation im Jahr 1527 übernahm der Staat durch König Gustav Vasa den grössten Teil des Besitzes der Schwedischen Kirche. Die gesamte Fläche des Landes, welches die Kirche damals behalten durfte, ist noch heute mehr oder weniger dieselbe.
Die Kirchensteuern niedrig halten
Auch wenn Besitztümer und Fondsmittel noch immer als „Priestergehaltguthaben“ bezeichnet werden, wird der Gewinn nicht ausschliesslich für Priestergehälter genutzt, sondern auch um Kosten für den gesamten Betrieb der Schwedischen Kirche zu decken. Dadurch können Kirchensteuern niedrig gehalten werden.
Die Wälder des Bistums Skara
Die Wälder des Bistums Skara bestehen aus ungefähr 25 000 ha produktivem Waldgelände. Die Forstwirtschaft wird kommerziell betrieben, jedoch mit einem übergreifenden Ziel – „Brauchen aber nicht verbrauchen“. Der Wald soll trotz praktischer Waldwirtschaft als Lebensraum für Menschen, Tiere und verschiedene Pflanzen beibehalten und entwickelt werden.
Landschaftsschutz
Das Bewahren von Naturwerten ist ein natürlicher Teil der von der Schwedischen Kirche betriebenen Land- und Forstwirtschaft. Gefährdete Arten zu schützen ist dabei am wichtigsten. Jedoch werden auch Einsätze für Freizeitaktivitäten und körperliche Bewegung durchgeführt. Grosse Teile der kirchlichen Landgrundstücke werden für Jagd, Wildschutz und Fischerei verpachtet.
Schlüsselbiotope
Grössere Waldbesitzer sind gemäss Gesetz verpflichtet, den eigenen Wald auf geschützte Arten zu untersuchen. Gebiete mit wertvollem Arteninhalt werden Schlüsselbiotope genannt und müssen bei der Waldbehörde registriert werden. Das Eigentum der Schwedischen Kirche besteht aus über 100 Schlüsselbiotopen mit einer Fläche von insgesamt 300 ha. Dies entspricht etwas mehr als 1% der produktiven Waldfläche der Schwedischen Kirche. Das Bewahren von Schlüsselbiotopen erfordert manchmal nicht nur unberührte Natur, sondern auch Pflege und Unterhalt. Beispielsweise muss man eingewachsene Fichten in Moorgebieten mit reicher Vegetation fällen.
Die Schwedische Kirche möchte nun ihre Umweltverpflichtungen weiter, als es das Waldschutzgesetz erfordert, ausbauen. Unter anderem schafft man eigene, geschützte Gebiete. Gullängen, das erste Reservat des Bistums Skara, wurde 1990 gegründet. Daraufhin folgte 1992 die Einweihung des Reservates Oxhagen in Berg, Lerdala. Damals war unter anderen auch Bischof Lars-Göran Lönnermark anwesend. Später wurden weitere 22 Reservate geschaffen. Heute sind ungefähr 2 600 ha des Landes der Schwedischen Kirche Reservate.